Die Kirchen von Vandans
Die erste Kirche von Vandans war eine Filialkirche von Tschagguns, zu der Vandans pfarrlich gehörte. Der Turm hatte nur eine Schalllochreihe und war mit einem Helm gedeckt.
Im Winter 1745 warf ein „extraordinärer Sturm“ den Helm herunter. Noch im selben Jahr wurde der Turm um eine weitere Schalllochreihe erhöht und der Turmabschluss in der heutigen Form aufgebaut.
Nachdem die Kirche schon längere Zeit zu klein geworden war, begann man im Jahre 1777 mit einem Neubau, der im Jahre 1792 abgeschlossen war. Da das Dorf sehr arm war, musste man sich bei der Ausschmückung der Kirche auf das Allernotwendigste beschränken. So wurde die Kirche erst im Jahre 1922 durch den Kirchenmaler Anton Marte aus Schlins mit Deckenbilder ausgeschmückt. 1923 erhielt die Kirche einen neuen Hochaltar.
Durch den großen Bevölkerungszuwachs nach dem zweiten Weltkrieg wurde die Kirche wieder zu klein und so wagte man im Jahre 1958 einen Neubau. Der Baustil, der sich zu dieser Zeit sehr der „Moderne“ zugewandt hatte, bewirkte, dass auch die neue Kirche nach diesem Stil in Form eines Zeltes gebaut wurde. „Seht das Zelt Gottes unter den Menschen“. Der Hl. Johannes der Täufer ist der Schutzpatron der neuen Kirche.
Die alte Kirche wurde ausgeräumt und dem Verfall preisgegeben. Da aber das notwendige Geld für einen Abbruch fehlte, stand sie 30 Jahre als Ruine mitten im Dorf. Im Jahre 1988 bemühte sich ein Proponentenkomitee um die Erhaltung dieses Sakralbaues und so konnte am 1. Adventsonntag 1992 die alte Kirche wieder eingeweiht werden.
Für Vandans ist noch die Kapelle im Ortsteil Vens, das „Venser Bild“ zu erwähnen Die Kapelle, die während der Pestzeit 1613 gelobt und im Laufe der Zeit zur heutigen Form ausgebaut wurde, ist der Gottesmutter Maria und dem Hl. Sebastian geweiht und ist ein gerne besuchter Wallfahrtsort.
Rudolf Sagmeister